Am Freitag, 4. Juli 2008, traten wir die letzte Etappe unserer langen Reise an. Zuvor waren wir mit dem Zug von Zürich nach Genua gefahren, um dort unsere Motorraeder am Zoll auszulösen. Eigentlich haben wir gar keine Lust, auf das ganze damit verbundene Kabaret einzugehen, aber für allfällige Nachahmer doch eine kleine Warnung: Schickt eure Motorräder niemals nach Italien!
Ein kurzer Abriss unserer Odysee: In Mumbai beauftragten wir einen Shipping Agent mit dem Transport der Motorräder nach Genua. Inklusive Anfertigung zweier Boxen aus Holz kostete uns das Ganze pro Töff 500 Schweizer Franken. Ca. 3 Wochen später informierte uns Genua, dass die Motorräder angekommen sind. Da wir alle nötigen Dokumente (Bill of Landing, Carnet de Passage, Versicherungsnachweis und Fahrzeugpapiere) hatten, wollten wir kurzerhand nach Italien reisen und die Maschienen in die Schweiz überführen. Der italienische Shipping Agent meinte aber, dass wir das nicht dürfen - dafür müssen wir einen italienischen Logistiker beauftragen. Als wir uns weigerten, brachen sie den Kontakt mit uns ab und schickten uns eine Rechnung über 512 € mit dem Vermerk, dass wir erst bei Zahlung die Motorraeder zu gesicht bekommen. Obwohl wir uns beim italienischen Zoll, beim TCS Schweiz und beim Oberzollamt Schweiz vergewisserten, dass wir tatsächlich die Motorräder selber entgegennehmen dürfen, schaltete der Agent auf stur. Da wir aber keinen Rechtsstreit haben wollten, fuhren wir nach Genua, um die Angelegenheit persönlich zu regeln. Dort stellten wir fest, dass die Agentur unterdessen einem Logistiker unsere Motorräder übergeben hatte um sich so aus der Verantwortung zu stehlen...
Unter dem Strich stellte uns der Logistiker folgende Rechnung:
- Löschen des Containers
- Transport ins Lager
- Lagerkosten
- Hafenpapiere
- etc.
- Carnet de Passage Handhabung
- Zollbehörden-Kosten
- Transport Agentur zu Logistiker
Insgesamt haben wir also 712 € bezahlt für das Entladen und Lagern eines Motorrades. In der Retroperspektive hätte sich also der Transport per Flugzeug gerechnet und zudem wäre das ganze viel schneller bei uns gewesen. Tja, water under the bridge....
Aisha und Hugo sind übrigens auf Anhieb gestartet und fuhren uns problemlos die läppischen 400 Kilometer via Locarno, Gotthard und Klausenpass zurück nach Zürich. Chapeau vor den treusten und zuverlässigsten Freundinnen, die wir je hatten ;-)
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