Donnerstag, 29. November 2007

Eastern Turkey : brrrr, brrr, brrr und doch maerchenhaft


Kilometers so far: 3610




Nach sieben Tagen in Istanbul waren wir wieder bereit fuer neue Abenteuer. Das Schoene an einer Ueberlandreise ist die Erfahrung der allmaelichen Veraenderungen, und so war die Fahrt ueber die Bosporus-Bruecke tatsaechlich ein grosser Sprung. Auf der “anderen” Seite angekommen war natuerlich dennoch alles noch beim gleichen. Wir entschieden uns fuer einen direkten Weg Richtung Anatolien und fuhren ins Landesinneren. Die gewaehlte Route steht wohl in keinem Reisefuehrer und bescherte uns viel Aufmerksamkeit, wo auch immer wir unsere Motorraeder hinstellten. So wurden wir gleich am ersten Tag vom Buergermeister eines kleinen Staedtchens zum Mittagessen eingeladen und bekamen unseren ersten Kurs in tuerkischer Staatskunde - und das alles auf Tuerkisch! Nicht wirklich auf Tourismus ausgerichtet, gab es eher wenig Herbergen, doch wir fanden sie dennoch und sind hoch zufrieden mit dem Preis-Leistungsverhaeltnis. Spezielle Erwaehnung soll die Tuerkische Heiztechnik finden: Man heizt mit Holz und Kohle, im Zimmer steht ein kleiner Ofen, dessen Luetftungsrohr wie ein Wurm ueber die Decke fuehrt um so moeglichst viel Abwaerme zu erzeugen.







Am dritten Tag in Asien machten wir Bekanntschaft mit der Anatolischen Kaelteglocke. Kaum hatten wir das anatolische Plateau erreicht, verschwand die Sonne und eiskalter Nebel schlug auf unser Visier. Mehr als 30 Minuten am Stueck konnten wir nicht fahren. Doch die Gastfreundschaft war gross und wir mussten nicht lange warten bis uns jemand auf Tee ins warme Haus einlud, wo wir den gefrorenen Nebel von den Kleidern kratzen konnten...
Das Wetter besserte sich im richtigen Moment als wir nach rund einer Woche Capadocia erreichten. Capadocia ist ein traumhafter Ort, der vor 1500 Jahren von Christen bevoelkert wurde. Ganze Doerfer nisteten sich in den Felsformationen ein und bilden eine Einheit mit der Natur. Wir fanden Unterkunft in einem Felsenhotel, luden unsere Seitentaschen ab und fuhren vier Tage durch diese Maerchenlandschaft. Irgendwann hat es dann noch geschneit und ueberzog Capadocia mit einem Zuckerguss.





Viel haette wohl nicht gefehlt und wir waeren noch sehr lange in Capadocia geblieben, aber der Schnee erinnerte uns daran, dass wir das iranisch-tuerkische Gebirge noch vor Wintereinbruch erreichen mussten. Aber das ist wohl das Los einer Ueberlandreise: wenn man weiterkommen will, muss man auch loslassen koennen.

Unser naechster Stopp fuehrte uns nach Kayseri, einer hochstrebenden Industriestadt im Herzen der Tuerkei. Von dort nahmen wir die transasiatische Bahn nach Tehran. Das Verladen der Motorraeder war eine Aktion fuer sich und wir nahmen gerne die Hilfe von zehn Tuerken in Anspruch, um die Yamahas in den Wagon zu hieven. Die Fahrt sollte ca. 60 Stunden dauern, am Ende waren es dann aber doch eher 70. Grund fuer die Verspaetung waren die Kontrollposten im Kurdengebiet, die anscheinend die Bahnlinie vor dem Befahren auf Bomben etc. absuchen mussten. Die Militaerpraesenz war dann auch beeindruckend - ueberall sah man Bunker, Soldaten und Kontrollposten. In Tatvan, einer kurdischen Stadt nahe der iranischen Grenze, wurde der Zug in eine Faehre verladen und wir ueberquerten so den Lake Van. Die zweite Nacht fuehrte uns dann an die iranische Grenze, wo wir um vier Uhr morgens und geschaetzten minus 10 Grad die Zollformalitaeten abslovieren mussten.






3 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

unfucking believable pics - keep going guys. der asphalt zittert!

Anonym hat gesagt…

Bilder zum drin Versinken.... einfach nur zauberhaft und Sehnsüchte weckend...

Anonym hat gesagt…

hola bafti, hoffe es isch no alles im lot. also ab jetzt nüme rasiere, denn klappt das scho in pakistan...